Silvester Ostsee

Den Jahreswechsel am Meer zu verbringen, gehört für immer mehr Deutsche einfach dazu. Ein Kurzurlaub zu Silvester an der Ostseeküste kann so viel sein: Bewegung an der frischen, salzigen Luft, die Winterwinde, die das Meer und die Frisur aufbauschen, ein festliches Gala-Dinner im Hotel, der Zauber eines imposanten Feuerwerks am Strand oder eine stimmungsvolle Mega-Party. Von ruhig bis ausgelassen stehen den Urlaubern, die Silvester an der Ostseeküste verbringen, alle Möglichkeiten offen.

In den größeren Ostseebädern sind meist die Strandpromenaden und die großen Seebrücken die Dreh- und Angelpunkte der großen Feierlichkeiten unter freiem Himmel. Die Hotels, Kurhallen und Veranstaltungshäuser laden zu Konzerten, Bällen, Gala-Abenden oder exklusiven Menüs ein. Aber auch Individualität ist während eines Aufenthalts zum Jahresende am Meer möglich. Eigentlich sind die Strände im Winter oft menschenleer. In den nächtlichen Stunden des 31. Dezembers kann aber davon keine Rede sein. Dick eingemummelt mit Daunenjacke, Mütze und Schal und bepackt mit Glühwein, Sekt und Feuerwerkskörpern trifft man sich am Strand, schaut aufs Meer und gewinnt ganz zauberhafte, farbenprächtige Eindrücke, wenn sich das Licht der explodierenden Raketen in den Wellen reflektiert.

Wem ein Feuerwerk nicht genug ist, der sollte seinen Aufenthalt zu Silvester an der Ostseeküste am besten im Lübecker Ortsteil Travemünde planen. Unter dem Motto „Winterzauber am Meer“ findet dort der Neujahrsgarten im Brügmanngarten statt. Von der exklusiven Partylocation zum Jahreswechsel aus erhaschen die Gäste ab null Uhr als erstes die optischen Auswirkungen der zwei Feuerwerke der benachbarten Hotels, bevor um 0.20 Uhr das große Höhenfeuerwerk vor der Nordermole startet. Etwa 20 Kilometer nördlich von Lübeck in Scharbeutz ist ein Aufenthalt über Silvester an der Ostseeküste vom Lichterschein geprägt – und nicht nur von leuchtenden Raketen. „Feuer & Flamme“ heißt es sieben Tage lang zwischen den Jahren bis zum 1. Januar. Tägliche Illuminationen, lodernde Lagerfeuer und heiße Musik verkürzen den Gästen die Wartezeit auf das neue Jahr. Höhepunkt ist natürlich die große Silvesterparty im Kuppelzelt im Kurpark.

Im Jahr 2000 wurde zu den Milleniumsfeierlichkeiten in Rostock der Event „Leuchtturm in Flammen“ aus der Taufe gehoben. Inzwischen pilgern am Tag nach Silvester jährlich über 80.000 Menschen an diesen Abschnitt der Ostseeküste, um die Faszination des „Warnemünder Turmleuchtens“ zu erleben. Auf Rügen hat das „Strandkorbsilvester“ in Göhren seine Fans gefunden. Zwei Tage lang lockt das mittelalterliche Spektakel mit Markttreiben, großer Party und abschließendem Höhenfeuerwerk sein Publikum an.

Gute Vorsätze gehören zu Silvester, auch wenn der Jahreswechsel an der Ostseeküste verbracht wird. In Göhren auf Rügen kann beispielsweise in den letzten Tag des Jahres sportlich ambitioniert beim Silvesterlauf über fünf oder zehn Kilometer gestartet werden.

Bei weitem mehr Überwindung kostet es alle, die sich von der Begeisterung anstecken lassen, gleich am ersten Tag des neuen Jahres in die Fluten zu hüpfen. Und selbst wenn der eigene Mut während des Aufenthalts zu Silvester an der Ostseeküste nicht ausreicht, sich der Klamotten zu entledigen und ein paar Schwimmzüge in dem oft nur wenige Grad „warmen“ Wasser zu machen: Ein Besuch der skurrilen Veranstaltung lohnt sich allemal. In Boltenhagen, in Prerow auf dem Darß, in Warnemünde, in Karlshagen auf Usedom, in Kühlungsborn – um nur einige Orte in Mecklenburg-Vorpommern zu nennen – hat das Anbaden am Neujahrstag Tradition. Auch die schleswig-holsteinischen Küstenanrainer lassen sich nicht lumpen. Unter anderem auf Fehmarn, in Glücksburg, in Dahme oder in Damp springen die Wagemutigen schon am 1. Januar in die See.