Hotelbewertungen
Gut Gorow – Ein Ort, der das Herz berührt
Wir waren vor 2 Wochen von Freitag bis Sonntag im Sclossgut Gorow – und noch jetzt fällt es mir schwer, in Worte zu fassen, was dieses Wochenende in mir ausgelöst hat. Man kann Orte besuchen, und man kann Orte fühlen. Gut Gorow gehört zu den wenigen, die beides sind. Schon als wir ankamen, hatte ich das Gefühl, dass hier etwas Besonderes wartet. Das Gebäude — mit seinen hellen Mauern und den kunstvollen Details, die Zeit überstanden haben — wirkte wie ein stiller Wächter vergangener Geschichten. Am Abend, beleuchtet im warmen Licht, sah es aus wie ein Haus aus einem anderen Jahrhundert – geheimnisvoll, würdevoll und voller leiser Schönheit. Wir wurden herzlich empfangen, nicht wie Gäste, sondern wie Menschen, für die hier gerne Platz gemacht wird. Die Gespräche waren warm, ehrlich und voller Menschlichkeit. Doch es waren die Details, die mein Herz berührt haben: – Die alten Teppiche auf dem Holzboden, die Geschichten zu kennen scheinen. – Die Lampen, die kein Licht werfen, sondern Stimmung. – Die stillen Räume, in denen man Zeit vergessen kann – Die Möbel, die nicht neu sind, sondern bewahrt. Besonders tief in mir geblieben ist die Hausführung mit dem Hausherrn. Er führte uns nicht einfach durch Räume – er öffnete Türen zu Erinnerungen. Seine Worte waren keine Erklärung, sondern Liebe. Und dann gab es den Dachboden. Still. Rau. Unperfekt. Eine Welt ohne polierte Oberfläche – und doch voller Seele. Zwischen alten Wänden, Staub und Schatten fühlte es sich so an, als würde man den Atem der Vergangenheit hören. Es war kein schöner Raum im klassischen Sinn – aber ein echter. Ein ehrlicher. Einer, der bleiben wollte. Und dann war da das eine Gemälde. Ein Bild, das mich gefunden hat. Nicht laut – sondern tief. Jedes Mal, wenn ich daran vorbeiging, oben auf der Treppe, musste ich anhalten. So als würde es mich ansehen. So als würde es sagen: „Bleib einen Moment. Fühl.“ Es war mehr als Kunst. Es war Verbindung. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ein Torbogen, Berge, alte Mauern — kraftvoll und gleichzeitig still. Ich habe mich in dieses Gemälde verliebt. Nicht oberflächlich. Nicht im Vorübergehen. Ich musste jedes Mal davor verharren. Das Essen im Gut war köstlich — frisch, liebevoll, mit echtem Handwerk zubereitet. Doch selbst das rückt im Rückblick hinter das Gefühl: gesehen, willkommen und berührt worden zu sein. Dieses Wochenende war kein Aufenthalt. Es war ein Erlebnis. Ein Stück Zeit, das sich in Erinnerung verwandelt hat. Gut Gorow ist kein Ort, den man einfach besucht — es ist ein Ort, den man mit sich nimmt. Wir sind abgereist, aber mein Herz ist noch dort. Und deshalb weiß ich: Ich werde zurückkehren. Nicht aus Neugier. Sondern aus Sehnsucht.
Bewertet mit 6,0 Punkten
von Robert am 10.12.2025